Themenschwerpunkte der Arbeit von Ernährungsräten

Gemeinschaftsverpflegung
Produktion & Vermarktung
Ernährungsbildung
Ernährungspolitik

Die Ernährungsräte im Netzwerk arbeiten an verschiedenen Themen, je nach lokalem Bedarf und den Voraussetzungen vor Ort. Vier Themenschwerpunkte haben sich herauskristallisiert, an denen viele Räte und Initiativen arbeiten und zu denen im Netzwerk ein reger Austausch stattfindet.

Gemeinschaftsverpflegung

Veränderungen in der Gemeinschaftsverpflegung haben weitreichende Auswirkungen: stellt euch vor, Gastronomiebetriebe und die städtischen Küchen bemühen sich um ein saisonales, regionales Angebot mit hohem Bio-Anteil, damit alle Menschen in den Genuss von guten Lebensmitteln kommen können. Was wäre, wenn es für Studierende in den Mensen täglich bezahlbares Bio-Essen gäbe, in Schulen und Kitas regionales und (Bio-)Mittagessen ‚normal wäre? Als Grundlage dafür unterstützen verschiedene Ernährungsräte den Austausch zwischen Kantinenmitarbeiter:innen und Caterer und knüpfen neue Kontakte zwischen Betriebsleiter:innen und Produzent:innen.

Ernährungsbildung

Ernährungsräte setzen sich dafür ein, dass Kinder und Jugendlichen in ihrer Kita- und Schulzeit eine sinnliche und fröhliche Ernährungsbildung erleben. Schulgärten und Schulküchen bieten beispielweise die Möglichkeit, mit Ernährung in Berührung zu kommen und Zusammenhänge im Ernährungssystem zu verstehen. Besuche bei Landwirt*innen oder Mitmachaktionen auf Schulbauernhöfen tragen dazu bei, dass generationenübergreifendes Lernen stattfindet. Einige Städte und Gemeinden haben sich in Kooperation mit Ernährungsräten zu „essbaren Städten“ entwickelt und bringen Lebensmittelproduktion so zurück ins Bewusstsein aller Bürger:innen.

Produktion und Vermarktung

Viele Menschen möchten gerne regionale Produkte einkaufen, aber wie kommen Obst, Gemüse, Fleisch und Milch von den Höfen in die umliegenden Städte oder Gemeinden? Die notwendige Logistik und die Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung fehlen an vielen Stellen und müssen neu aufgebaut werden. Wie Produzent:innen und Konsument:innen zueinander finden, beschäftigt viele Ernährungsräte und sie entwickeln lokale Lösungen für diese Problemstellung.

Ernährungspolitik

Wir wollen Ernährungsräte als feste Ansprech- und Kooperationspartner:innen für regionale Initiativen, Mitarbeiter:innen in der Stadtverwaltung und gewählten Vertreter:innen etablieren, um gemeinsam den Wandel hin zu einem Ernährungssystem zu gestalten, das auf Gerechtigkeit, Miteinander und Vielfalt basiert. Die Bedeutung regionaler und biologisch erzeugter Lebensmittel für Soziales, Klima und Umwelt, Gesundheit und Naherholungstourismus wird dabei berücksichtigt. Wir betrachten Strategien für den Erhalt der Biodiversität und im Kampf gegen den Klimawandel als einen wichtigen Baustein, um diese Ziele zu erreichen. Verschiedene Städte und Gemeinden haben dafür bereits detaillierte Maßnahmen in Form von Ernährungsstrategien entwickelt, um ihrer Verantwortung für den Erhalt und den Schutz der natürlichen Ressourcen wie Boden, Wasser und Luft gerecht zu werden.

In Oldenburg, Dortmund, Göttingen und Wien werden aktuell ebenfalls Ernährungsstrategien erarbeitet. Die bereits veröffentlichten Dokumente findet ihr auch in der Rubrik „Wissenswertes“: ernaehrungsraete.org/wissenswertes
Viele Ernährungsräte haben für die anstehenden lokalen Wahlen „Wahlprüfsteine“ entwickelt, so zum Beispiel der Ernährungsrat Niedersachsen: ernaehrungsrat-niedersachsen.de/wahlpruefsteine-zur-landtagswahl-niedersachsen-2022
Und die Ernährungsräte in NRW: ernaehrungsraete.org/2022/05/12/wahlpruefsteine-zur-landtagswahl-in-nrw

Ernaehrungsraete