Soeben als bun­desweite Vertre­tung gegrün­det, will das Net­zw­erk der Ernährungsräte in Deutsch­land jet­zt die öffentliche Debat­te über unser Ernährungssys­tem vorantreiben

Es war bere­its das vierte Net­zw­erk­tr­e­f­fen von Ernährungsräten im deutschsprachi­gen Raum, das am ver­gan­genen Woch­enende in Köln mit der Beteili­gung zahlre­ich­er lokaler Ini­tia­tiv­en stat­tfand. Und wie 2017 in Essen sowie danach in Frank­furt und Bonn stand der Kongress auch dies­mal im Zeichen der gemein­samen Forderung: „Ernährungs­demokratie jetzt!“.

Ganz oben auf der Tage­sor­d­nung: die vere­in­srechtlich offizielle Grün­dung ein­er bun­desweit­en Inter­essen­vertre­tung für inzwis­chen mehr als 60 Ernährungsräte allein in Deutschland.

Diese soll nach dem Willen der rund 60 Delegierten aus über 30 lokalen Ini­tia­tiv­en nun das bish­er lose Net­zw­erk zu ein­er bun­desweit starken Stimme vere­inen. Sie soll die zivilge­sellschaftlich par­tizipa­tiv organ­isierte Debat­te um den klim­agerecht­en, ökol­o­gisch und sozial nach­halti­gen Wan­del unseres Land­wirtschafts- und Ernährungssys­tems befeuern und voran­brin­gen. Als Dachor­gan­i­sa­tion ste­ht das Net­zw­erk zudem als Ansprech­part­ner für die Bun­de­spoli­tik bereit.

„Über unsere Ernährung bes­tim­men heute vor allem große Agrar- und Lebens­mit­telkonz­erne, die auf den Welt­markt aus­gerichtet sind. Doch immer mehr Men­schen wollen mitentschei­den, wo ihr Essen herkommt und wie es pro­duziert wird.“ So hat­te Valentin Thurn, Köl­ner Ernährungsrats-Grün­der und nun auch Mit­glied im neuen Net­zw­erkvor­stand, die zen­trale Zielbes­tim­mung von Ernährungsräten bere­its in Essen umris­sen. Diese hat sei­ther nichts von ihrer Dringlichkeit verloren.

Im Gegen­teil. Wenn es darum geht, was unser Kli­ma und die Bio­di­ver­sität am meis­ten gefährdet, reden Medi­en, Poli­tik und Wis­senschaft immer noch fast nur über Energie und Mobil­ität. „Dabei gehören Land­wirtschaft und Lebens­mit­tel­erzeu­gung defin­i­tiv zu den stärk­sten Treibern der Kli­makrise und des Arten­ster­bens. Höch­ste Zeit also, dass das Net­zw­erk der Ernährungsräte lokale ernährungspoli­tis­che Impulse bün­delt und dafür sorgt, dass die nach­haltige Trans­for­ma­tion auch hier­bei als dringliche „Chef­sache“ behan­delt wird!“ sagt Gun­du­la Oer­tel, die den Berlin­er Ernährungsrat mit­grün­dete und jet­zt eben­falls Mit­glied im neuen Net­zw­erkvor­stand ist.

„Ich freue mich riesig, dass gestern in Köln das Net­zw­erk der Ernährungsräte gegrün­det wurde. Denn ohne Zusam­me­nar­beit mit der Zivilge­sellschaft schaf­fen wir die Ernährungswende nicht.“ teilte Ophe­lia Nick dazu am ver­gan­genen Son­ntag auf Insta­gram mit. Die grüne Staatssekretärin im Bun­desmin­is­teri­um für Ernährung und Land­wirtschaft hat­te die Teil­nehmenden des Tre­f­fens Fre­itagabend mit ein­er Rede zur Ernährungspoli­tik der Ampelkoali­tion begrüßt.

Auf die für den nöti­gen Wan­del förder­liche Zusam­me­nar­beit zwis­chen Poli­tik und Gesellschaft freuen sich gemein­sam mit Valentin Thurn und Gun­du­la Oer­tel auch die übri­gen fünf der sieben frisch gewählten Vorstandskolleg:innen: Anna Sophie Fei­gl (München), Judith Busch (Old­en­burg), Julia Marx (Ober­franken), Anna Wiss­mann (Bonn) und Karen Schewina (Frank­furt a.M.)!

Am Nach­mit­tag fan­den in drei Phasen Work­shops mit allen Beteiligten zu The­men statt, die sie selb­st vorher oder spon­tan ein­brin­gen kon­nten. Der Fokus lag dabei auf der Arbeit des Net­zw­erkes sowie der Gemein­schaftsverpfle­gung. Die Doku­men­ta­tion der Ergeb­nisse sind als pdf abrufbar.

Work­shop “Bürger:innenräte und Ernährungs­demokratie“
Work­shop “Beschlussvor­la­gen für bio-regionale Beschaf­fung“
Work­shop “Ernährungsräte NRW“
Work­shop “House of Foods“
Work­shop “Kli­maschutz in der Gemein­schaftsverpfle­gung“
Work­shop “Leit­bild-Vision-Man­i­fest“
Work­shop “Regionale, nach­haltige Gemein­schaftsverpfle­gung“
Work­shop “Nach­haltige Gemein­schaftverpfle­gung“
Work­shop “Ver­pach­tungskri­te­rien für kom­mu­nale Flächen”

 

Ernaehrungsraete