“Ein zukun­fts­fähiges Ernährungssys­tem für ganz NRW!”

In Nor­drhein-West­falen gibt es mit­tler­weile 19 Ernährungsräte! Am 12. Novem­ber 2022 trafen sich 15 von ihnen in Düs­sel­dorf, um ein Net­zw­erk zu grün­den. Gemein­sam gehen sie auf die Lan­desregierung zu, die in ihrer Koali­tionsvere­in­barung die Erar­beitung ein­er Ernährungsstrate­gie für Nor­drhein-West­falen beschlossen hat.

»Die Ver­sorgung unser­er Städte mit Lebens­mit­teln erfol­gt heutzu­tage zu einem großen Teil über weltweite Liefer­ket­ten und schädigt so die Umwelt, beschle­u­nigt den Kli­mawan­del und führt zu sozialen Missstän­den […]. Städte ste­hen in der Ver­ant­wor­tung, die von ihrer Lebens­mit­telver­sorgung aus­ge­hen­den Prob­leme zu min­imieren und die Chan­cen, die ihnen das The­ma Ernährung bietet, zu nutzen. Mit dem Ernährungsrat existiert […] ein Gremi­um, das die Gestal­tung des regionalen Ernährungssys­tems von der Erzeu­gung bis zur Entsorgung fokussiert. Er ist ein Instru­ment, um den notwendi­gen Wan­del unseres Ernährungssys­tems anzuge­hen und neue lokale Lösun­gen und Hand­lungsan­sätze für eine kom­mu­nale Ernährungspoli­tik zu find­en.« So ste­ht es auf der Web­seite des Anfang 2021 gegrün­de­ten Ernährungsrats Mün­ster und so sehen es auch die anderen Teilnehmer:innen und ihre Organisationen.

So einig sie sich sind, was die Notwendigkeit ein­er struk­turellen und nach­halti­gen Verän­derung unseres Ernährungssys­tems ange­ht, so unter­schiedlich sind die Schw­er­punk­te und die zu bewälti­gen­den Hür­den der einzel­nen Ini­tia­tiv­en. Die Ernährungsräte Essen, Bochum und Dort­mund haben im Rah­men ihrer Arbeit an der Vision von ess­baren und grü­nen Städten im Ruhrge­bi­et mit dem „Schlaraf­fen­band“ die Idee ein­er Per­len­kette aus »ess­baren Nasch­plätzen« ent­lang der Rad­wege RS1, Emsch­er-Weg und Ruhrtal­Rad­weg, geschaf­fen. Während in der Biostadt Bonn die Ini­tia­tive zur Grün­dung eines Ernährungsrats eine Herzen­san­gele­gen­heit der Ver­wal­tung ist, ist der Ernährungsrat Aachen Mit­glied des „Run­den Tis­ches Land­wirtschaft“, der im Som­mer vom Umwelt­dez­er­nat zusam­mengestellt wurde. Für die Min­den­er Ini­tia­tive ess­bare RE6ION ist die Ver­net­zung und Stärkung des Zusam­men­halts beson­ders wichtig. Sie wollen ent­lang der Strecke der his­torischen Cölln-Min­den­er Eisen­bahn – dem heuti­gen RE6 – Akteur:innen der Ernährungs‑, Agrar- und Ressourcenwende zusam­men­brin­gen und auf der WandelKARTE.org sicht­bar machen. Der 2019 gegrün­dete Ernährungsrat im Rhein-Kreis Neuss mit acht Städten und Gemein­den und ein­er hal­ben Mil­lion Einwohner:innen ist Mit­glied des neuss agen­da 21 e.V., auf der gegenüber­liegen­den Rhein­seite haben sich 2021 der Ernährungsrat Düs­sel­dorf und 2022 der Ernährungsrat Ber­gis­ches Land gegrün­det. Und auch in Wup­per­tal, Mönchenglad­bach und vie­len weit­eren Städten ste­hen Ernährungsräte in den Startlöchern.

Dass NRW mit 19 Ernährungsräten so viele hat wie kein anderes Bun­des­land, hat auch damit zu tun, dass der Ernährungsrat Köln und Umge­bung e.V. die Etablierung weit­er­er lokaler Räte unter­stützt hat. Ein bre­ites Bünd­nis hat sich in Köln bere­its 2016 zusam­mengeschlossen und mit den „Impulsen für die kom­mu­nale Ernährungswende“ die erste Ernährungsstrate­gie ihrer Art vorgelegt, die 2020 als „Leitlin­ie für zukün­ftige poli­tis­che Entschei­dun­gen“ im Stad­trat angenom­men wurde.

Die Ernährungsräte in NRW bieten also reich­lich Exper­tise, die sie über ein Gremi­um von Sprecher:innen auf Lan­desebene ein­brin­gen. Dazu wer­den noch im Dezem­ber weit­ere Gespräche mit Regierungsvertreter:innen und Land­tagsab­ge­ord­neten geführt.

Für Pressean­fra­gen ver­mit­teln wir gerne Kon­tak­te in die einzel­nen Ernährungsräte.

Pressekon­takt:
Die Ernährungsräte in NRW
c/o Ernährungsrat für Köln und Umge­bung
Neven-DuMont-Straße 14
D‑50667 Köln
T: 0221–29852359
H: 0176–87862149
M: info[ät]ernaehrungsraete-nrw.de
W: www.ernaehrungsraete.org

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