Wir haben einen Plan. 2022 wollen wir einen deutschlandweiten Bürger:innenrat zum nachhaltigen Wandel unseres Landwirtschafts- und Ernährungssystems aufs Gleis setzen.
Hinter dem „Wir“ steckt eine Gruppe Aktiver aus vier Ernährungsräten: Freiburg, Frankfurt a.M., Köln und Berlin. Namentlich Andreas Dilger, Susanne v. Münchhausen und Jörg Weber, Clara Dorn und Valentin Thurn, Henrike Rieken und Gundula Oertel. Die beiden Letztgenannten haben während unseres Netzwerktreffens in Bonn 2020 das Konzept der losbasierten Bürger:innenräte als ein mögliches Instrument vorgestellt, einer klimagerechten Agrar- und Ernährungswende zeitnah und basisdemokratisch auf die Sprünge zu helfen.
Zum Herbst hin haben wir Mittel vom Umweltbundesamt bewilligt bekommen, die unserem Plan eine fachlich und ernährungspolitisch solide Grundlage geben sollen: durch die Erarbeitung einer Machbarkeitsanalyse für den geplanten Bürger:innenrat und damit auch die Klärung der Rolle der beteiligten Ernährungsräte und des Netzwerks der Ernährungsräte insgesamt.
Bürger:innenräte sind weder lokal noch national ein Ersatz oder gar eine Konkurrenz für Ernährungsräte. Im Gegenteil! Wenn wir es klug anfangen, können wir sie mit unserer Expertise und unserem Einsatz für den nachhaltigen Wandel als ein starkes Instrument für unsere politischen Ziele nutzen. Auch und vor allem auf Bundesebene!
Die Transformation von Acker und Weide bis zum Teller, damit wir alle bald unser Essen ohne planetare ökologische und soziale Grenzverletzungen genießen können, war nie dringender als jetzt, da die Handlungsbereitschaft der Regierenden so lange weit hinter dem realen Handlungsdruck zurückblieb. Die Zeiten waren aber auch nie besser für die Realisierung von mehr Ernährungsdemokratie in unserem Land. Denn jetzt steht mit der neuen Regierung die Bereitschaft zum gemeinsamen Aufbruch in praktisch jeder Pressemeldung. Gleichwohl wird es für die schnelle Realisierung einer ökosozialen Transformation auch weiter noch viel Druck aus der Gesellschaft brauchen!
Um diesen Druck auch von unserer Seite her stark und stärker zu machen, brauchen wir Euch!
Dazu haben wir eine Projektgruppe ins Leben gerufen, zu der alle Engagierten der Ernährungsräte eingeladen sind, den Fortgang der Machbarkeitsstudie aktiv zu begleiten und Impulse zu setzen. Zum Abschluss wird dann am 18./19. Februar 2022 ein Online-Treffen stattfinden, bei dem die Ergebnisse vorgestellt und weitere lokale Aktivitäten im Vorfeld des deutschlandweiten Bürger:innenrats geplant werden. Vorab schon mal dies für Euch zur Information: Die Entscheidung, dem Bundestag das Thema „Wahre Preise“ für den Bürger:innenrat im öffentlichen Auftrag vorzuschlagen, wurde in der Projektgruppe mit großer Mehrheit und im Konsens getroffen. Am 18. 1. 2022 konnten wir unser Vorhaben zudem schon mal anlässlich des Agrarkongresses von BMU und BMEL platzieren.
Unser Treffen im Februar wird zudem der Fortentwicklung unseres Netzwerks dienen.
Wer Interesse hat, sich zu beteiligen kann sich bei Clara (ER Köln) melden: clara.dorn@ernaehrungsrat.koeln
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